Hunde-Physiotherapie – bringt das was ?!
Lady, Rottweiler - Mix, 5 Jahre, bis vor ca. einem Jahr ein lebensfroher und (scheinbar) gesunder Hund: sie tobte im Garten, liebte ausgedehnte Spaziergänge und lief stundenlang beim Ausritt neben dem Pferd.
Nun hinkte sie in die Praxis : das Röntgenbild zeigte ausgeprägte Arthrosen an den Vorderfußgelenken (Carpalgelenken) beidseitig, die gesamte Schulter-, die Rücken- , aber auch bestimmte Hinterlauf-Muskeln waren verspannt. Die carpalgelenkbeugenden Muskeln bildeten sich merklich zurück, sie trug den Kopf in einer pathologischen Tiefhaltung. Sitz und Platz, dann wieder aufstehen – man sah deutlich, wie schwer ihr diese Bewegungsabläufe fielen.
Nach der Beschreibung ihrer Besitzerin hatte sie morgens und nach Ruhepausen starke Schmerzen, die dann wieder etwas nachließen (sog. Anlaufschmerz). Jede Bewegung schien ihr zuviel zu sein – Spaziergängen wich sie möglichst aus oder versuchte nach kurzer Strecke wieder nach Hause zu kommen. Auch ihr Verhalten hatte sich geändert – aus dem lustigen und freundlichen Hund war eine knurrige „Lasst-mich-in-Ruhe“-Hündin geworden.
Nach gründlichem krankengymnastischen Befund, unter Zuhilfenahme des Röntgenbildes vom Tierarzt, stellte ich einen Behandlungsplan für Lady auf : erstes Ziel war natürlich die Schmerzlinderung. Verspannte Muskulatur musste gelockert, zurückgebildete wieder gestärkt werden. Manuelle Therapie sollte die Gelenkbeweglichkeit verbessern.
Ladys erste Behandlung war ein Massagetermin: unter dem wärmenden Rotlichtstrahler lag sie auf der Massagematte, ihre anfängliche Scheu hatte ich schnell mit Akupressur und ruhigem Zureden überwunden; Lady genoss sichtlich die entspannende Ganzkörpermassage (mit Schwerpunkt Schultern, Vorderläufe, Rücken). Die Ganzkörpermassage regt den gesamten Kreislauf, die Atmung, die Verdauung und das Nervensystem an. Durch den schmerzlindernden, entspannenden Effekt werden Massagen als sehr angenehm empfunden, es erfolgt auch eine deutlich spürbare psychische Entspannung, welche die Selbstheilungskräfte des Hundes unterstützen kann.
Bereits nach dieser ersten Behandlung war eine so deutliche Schmerzlinderung zu sehen, dass die Besitzerin die bisher verabreichten Schmerzmittel wegließ. Ladys Behandlungsplan sah noch vier weitere Termine vor; schon ab dem 2. bezog ich die Besitzerin mit ein – „Hausaufgaben“ führten das Programm zwischen den Praxis-Terminen erfolgreich fort.
Die Besitzerin wollte die Therapie gern auch homöopathisch unterstützt sehen und nach eingehender Beratung verabreichte sie (und verabreicht noch) ein Präparat mit Grünlippmuschel-Extrakt.
Inzwischen sehe ich Lady nur noch alle 8 Wochen. Wir überprüfen die Ausführung der Behandlungen durch die Besitzerin (tägl. nur 10 Minuten) und passen diese Ladys Bedingungen immer wieder an. Lady hat wieder Spaß am Leben. Sie lässt sich nur noch ungern in der Praxis behandeln – weil sie nämlich viel lieber herumtobt und versucht, ihre wilden Spiele mit mir zu spielen.
Sicher, die arthrotischen Veränderungen sind noch da, die hat die Physiotherapie nicht „wegzaubern“ können, aber das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich wesentlich verlangsamen und es ist möglich, die Schmerzen zu lindern bzw. zu verhindern.
Nur ein Beispiel von vielen, nur eine Erkrankung von vielen, bei denen die Physiotherapie wirksame und natürlich Hilfe sein kann. Informieren Sie sich !
Und übrigens: Das Wochenend-Angebot für entfernter wohnende Hundebesitzer mit insgesamt vier Praxisterminen hat sich als sehr effektive Therapiemöglichkeit erwiesen und macht in schöner ländlicher Umgebung auch richtig Spaß !
mit freundlicher Genehmigung:
Birgit Richter, Praxis für Hunde-Physiotherapie
Siemenstr. 4
84405 Dorfen
Tel: 08081 / 95 46 62 od. 0173 / 7 36 66 88
Homepage: www.hundebehandlung-richter.de