“7 Goldene Regeln” - so klappt das Zusammenleben im Mensch-Hund-Rudel

Hunde sind Rudeltiere. Lebt ein Hund in einer menschlichen Familie, wird er auch diese als “sein” Rudel ansehen. Eine hierarchische Struktur innerhalb des Familienbundes ist daher ein absolutes Muss. Der Hund erhält dabei immer die niedrigste Stellung, um die Harmonie im Zusammenleben nicht zu gefährden und Dominanzprobleme von Anfang an zu vermeiden. Für die Einhaltung dieser Position im Rudel müssen klare Regeln, die von allen im Rudel befolgt werden sollten, aufgestellt werden. Dabei ist bei der Befehlsgabe weniger auf Lautstärke zu achten, als auf den Klang der Stimme. Auch sollten kurze, prägnante Hörzeichen mit eindeutigen Handzeichen gekoppelt werden. Verwenden Sie dabei immer dieselbe Wort - Handzeichenkombination.

Das alles bedeutet für Sie als Hundebesitzer, Autorität walten zu lassen, auch wenn es Ihnen manchmal wider- strebt. Denn hat der Hund einmal herausgefunden, daß er z.B. durch Mitleid Zuwendung erhält, wird er versuchen, diesen sekundären Erfolg zu wiederholen. Für den Hund als Wolfsahnen ist Autorität in seinem Familienverbund vollkommen normal. Vernachlässigungen führen dazu, daß der Hund die “freie” Führungsposition für sich bean- spruchen möchte, wodurch es zu kämpfen kommen könnte. Unsicherheiten und damit auch Probleme in der Hierarchie sind die Folge, denn so etwas wie “Gleichberechtigung” existiert im Rudel nicht.

Nachfolgende Regeln sollten als Grundpfeiler des familiären Zusammenlebens aufgestellt und von den rang- höheren Familienmitgliedern stets durch Wiederholung beibehalten werden, um Dominanzprobleme zu vermeiden:

Regel 1
Ranghöhere “fressen” in einem Rudel immer als Erste. Deshalb sollte auch in der Familie zum einen nie vom Tisch, also gleichzeitig zur eigenen Mahlzeit gefüttert werden (nebenbei lernt der Hund dann auch, nicht zu betteln!). Zum anderen ist es ratsam, die Fütterung erst nach dem eigenen Essen an einem extra dafür vorgesehenen Platz durchzuführen.

Regel 2
Ein Tier, das sich in einer höheren Position innerhalb der Hierarchie befindet, hat immer den Vortritt. Aus diesem Grund muss der Hund Ihnen an Durchgängen und Türen immer den Vortritt lassen. Auch sollten Sie es vermeiden, über den Hund zu steigen, wenn er im Weg liegt. Er muss aufstehen und Platz machen, damit der “Alphawolf” unge- hindert weitergehen kann.

Regel 3
Ranghöhere Rudeltiere dürfen sich überall niederlassen. Ihre Lieblingsplätze sind für rangniedrigere Tiere ver- boten. Setzen Sie sich deshalb ab und zu in den Korb des Hundes, um zu demonstrieren: Diesen Platz darf ich auch belegen. Das Bett und das Sofa, welche Ihnen als ranghöherem “Tier” gehören, sind von Anfang an tabu.

Regel 4
Führung beansprucht der Leitwolf und alle Tiere, die über dem Hund stehen. Um dies auch durchzusetzen kann während eines Spaziergangs immer wieder einmal unvermittelt die Richtung gewechselt werden. Der Rang- niedrigere muss dem Leittier dann folgen und ebenfalls die Richtung ändern.

Regel 5
Dominanz im Spiel hat das ranghöhere Tier inne. Ein Spiel sollte deshalb fast immer der Mensch gewinnen. Wird das Spiel zu wild, muss es sofort von ihm mit einem scharfen und bestimmten “Nein” abgebrochen werden (bei der Hundeausbildung über Motivation kann diese Regel nur schwer befolgt werden!).

Regel 6
Der Ranghöhere darf den Rangniedrigeren belästigen. Tägliches Bürsten, Ohren säubern oder Fang öffnen sollten Sie deshalb immer wiederholen, um dies dem Hund zu zeigen. Beachtung darf der Hund ebenfalls nicht von sich aus einfordern. Nur wenn das Leittier es will, wird gestreichelt, gelobt und gespielt.

Regel 7
Kinder stehen in der Hierarchie über dem Hund. Leider können Kinder dies aufgrund fehlender Größe und Modulation in der Stimme dem Hund oft nicht selbst beweisen. Deshalb sollten Kinder aus Sicherheitsgründen niemals mit einem Hund unbeaufsichtigt bleiben. Der Hund könnte dies dazu benutzen, eine andere Rangordnung herstellen zu wollen, was in der Folge zu einer von den Kräften her äusserst ungleichen Auseinandersetzung führen könnte.

Ist die Festsetzung und Einhaltung der Regeln aufgrund einer bereits vorhandenen Dominanzproblematik für den Hundebesitzer schwierig, darf man die Situation nicht eskalieren lassen! Suchen Sie einen für Verhaltenstherapie spezialisierten Tierarzt oder Tierheilpraktiker auf, so schnell als möglich, zum Wohle Ihres Hundes!

 

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Dominanzprobleme